Saskia Fischer

Schauspielerin

Großstadtrevier

Auszug, des Interviews der Hamburger Abendpost vom 16.8.19. Polizeioberrätin Küppers im Gespräch.

HAP: Was ist ihre Motivation, täglich ins Revier zu fahren?

POLIZEIOBERRÄTIN KÜPPERS: Ich liebe Ordnung und Gerechtigkeit. Das sind zwei wesentliche Bestandteile in meinem Leben und in meiner Arbeit am PK14.

Meine Motivation, damals zur Polizei zu gehen, war Menschen zu helfen, deren Leben aus den Fugen gerät. Ich komme aus einer eher disziplinlosen Familie. Regeln gab es nicht, das eigene Wohl stand da sehr im Vordergrund. Das hatte mich als Jugendliche wahnsinnig gemacht… andere hätten das wohl als Freiheit bezeichnet. Ich empfand es als freien Fall, woher weiß ich, was richtig oder falsch ist? Ich brauchte etwas worauf ich mich verlassen konnte… einen Halt! Ich brauchte klare Richtlinien, um nicht abzurutschen.

Ich empfinde eine große Befriedigung, wenn ich heute mithelfen kann, Menschen, die sich im Fall befinden, in Not sind, denen übel mitgespielt wird, eine Hand zu reichen, ihnen zu zeigen, dass sie nicht allein sind.

HAP: Sie stehen im Ruf, dass Sie Beziehungen zwischen den Kollegen nicht allzu sehr schätzen.

POLIZEIOBERRÄTIN KÜPPERS: Man sollte den Beruf lieben, nicht seine Kollegen!

Ich glaube, dass eine Liebesbeziehung sich auf die Arbeit eher wie ein Hemmschuh verhält. Bei der Arbeit muss es möglich sein, auch mal schnell und deutlich Dinge zu sagen, ohne Angst zu haben, deshalb am Abend nicht mehr zum Stich zu kommen…entschuldigen Sie meine Ausdrucksweise!

Ich glaube, es ist wichtig, auch eine Pause als Pause nutzen zu können. Wenn mein Partner abends neben mir im Bett und tagsüber am Schreibtisch gegenübersitzt, kann man nicht mehr abschalten. Es ist wichtig, dass man auch das Leben lebt, welches wir tagtäglich für andere zu regulieren versuchen… sonst werden wir betriebsblind!

Selbstverständlich braucht eine gute Zusammenarbeit, ein gutes zwischenmenschliches Verhältnis der Kollegen untereinander und ich denke, ich befördere dies, indem ich die Teams immer wieder neu zusammenstelle und so jeder den anderen kennenlernt. Spüre ich ein Missverhältnis, so versuche ich dies zu klären.

Teamwork, geht nur als funktionierende Mannschaft… Man muss wissen was der Einzelne kann, um ihn im entscheidenden Moment nicht zu überfordern! Ich bin verantwortlich, daß das Team funktioniert.

Ich brauche Mitarbeiter, die sich emotional im Griff haben…wenn es darauf ankommt!

HAP: Wie stehen Sie zu Polizeihauptmeister Krabbe?

POLIZEIOBERRÄTIN KÜPPERS: Herr Krabbe ist ein wunderbar warmherziger Mensch, der über erstaunliche Fähigkeiten verfügt. Sein großes Herz sieht Dinge, die ich, als sehr rationaler Mensch, gerne übersehe. Auch dieses „Festbeißen“ in Dinge die ich, gelegentlich als überflüssig abtue, bringt oft erstaunliche Resultate, auf die ich nie gekommen wäre.

Unterschiedliche Sichtweisen, verschiedene Blickwinkel bringen oft das gewünschte Ergebnis. Ich brauche unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Ansätzen, die sie naturgegeben mitbringen. Einer allein kann nicht, was viele können. Es muss aber einer sein, der das Viele zu Einem bündelt. Aus den zusammengetragenen Puzzleteilen, das große Ganze zusammenfügt. Krabbe ist ganz großartig im „Randzusammenlegen“!

HAP: Was halten Sie von Minimal Housing? Sie leben in einem Hotel.

POLIZEIOBERRÄTIN KÜPPERS: Nähe mag ich. Enge nicht. Ich brauche Wechselwäsche und eine Zahnbürste, der Rest ist in meinem Kopf.

Nichts ist mir mehr zuwider als überflüssiger Tand.  Die Konzentration auf das WESENTLICHE!!! Alles was wichtig ist und letztendlich zählt, ist in meinem Kopf. Eine meiner großen Leidenschaften ist das Wegwerfen!

Ich liebe klare leere Flächen. Klare Verhältnisse, nichts was ablenkt. Um die Konzentration halten zu können, muss ich wie ein leeres Gefäß sein… kein Gerümpel!

Da treten Sie bei mir offene Türen ein… dünner Kaffee ist mir lieber, da kann man mehr von trinken… dünne Inhalte sind mir allerdings ein Graus. Dünn darf aber nicht mit Flach gleichgesetzt sein… Flaches Gespräch…

Ich bin eher ein nordischer Typ, keine Berge und Täler… weite Blicke… bis zum Horizont!

HAP: Dürfen wir auf Ihren Vornamen zu sprechen kommen?

POLIZEIOBERRÄTIN KÜPPERS: Nein.

HAP: Was halten Sie von dem Umzug der Wache?

POLIZEIOBERRÄTIN KÜPPERS: Schon bevor die Wache in die Luft geflogen ist, also, als ich vor 15 Jahren meinen Dienst im 14ten antrat, hätte die Wache bereits dringend eine Sanierung gebraucht. Da unser Auftrag die Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung ist, ist es doch erfreulich, dass dies nun auch an unserem Arbeitsplatz gewähreistet ist. Gutes Arbeiten war schwer möglich, wenn dir der Deckenputz auf die Tastatur bröselt. Erstaunlich, was mein Team, trotz der veralteten Ausstattung geleistet hat, kaum auszudenken, was jetzt alles möglich wird!

Die Veränderung einer Gesamtsituation ist Grundlage für Entwicklung.

(Anm. der Redaktion: Tatsächlich hat uns ein Mitarbeiter des PK14 verraten, dass Polizeioberrätin Küppers noch nie die Türen zur Wache selbst geöffnet hat.)

Das Ende der alten Wache

Und wer wirklich ALLES über mich bzw Frau Küppers wissen will: Es gibt einen Fanclub www.saskiafischer-fanclub.de

Ich bin wirklich gerührt, daß man sich mit meiner Arbeit so auseinandersetzt: Danke!

Großstadtrevier - Küppers in action

Großstadtrevier - Küppers Medley

Küppers Muddel

Küppers im Silbersack

Shooting

Küppers Alter Ego